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Eindrücke zum Thema Tai Chi und Wing Chun

Ich trainiere seit über 10 Jahren die Kampfkunst Wing Chun mit großer Begeisterung. Mein Lehrer ist Heilpraktiker und Zen-Körpertherapeut. Er lehrt ein lebendiges und schwingungsgeladenes Wing Chun. Dem Körper seine in ihm angelegten fließenden und dynamischen Bewegungsmuster zu entlocken, dabei im Kampf entspannt und stressfrei zu agieren, bedeutet viel fleißige Arbeit. Eben Kung Fu. Wing Chun gehört seinem Wesen nach zu den inneren und weichen Stilen – auch wenn man in unserer „modernen” Zeit im Bereich des Wing Chun einem bunten Jahrmarkt begegnet, der damit oft nichts mehr zu tun hat. Interessiert beobachtete ich in letzter Zeit seine Brüder und Schwestern, wozu auch das Tai Chi zählt. Diese meditativ fließenden Bewegungen bereiten mir schon beim Zusehen große Freude. Das wäre doch etwas für die Zeit des Älterseins, dachte ich so im Stillen.
Nun ergab es sich jedoch, dass unweit meiner Wohnung eine Tai Chi Schule ansässig ist. Oft führte mich mein täglicher Weg an der schlichten Glasfassade mit dem grünen Aushänger vorbei. Es kam der Tag, an dem ein inneres Verlangen mich bewog, den Fuß durch diese neue Tür zu setzen und an einer Probestunde teilzuhaben. Meine Erwartungen erfüllten sich ab der ersten Stunde. Mit Überraschung und einem Wohlgefühl wurde ich in den ersten Wochen und Monaten in das große Thema „Lösen und Entspannen” eingeführt. Gegenüber dem Wing Chun Training, in dem zu großen Teilen ein immanenter Stress- und Anspannungsfaktor besteht, bekommt mein Körper im Tai Chi die Möglichkeit, in friedvoller Atmosphäre seiner Eigenbewegung zu lauschen, sich passiv und vertrauensvoll dem Moment zu überlassen. Was es hier alles zu lösen gilt, kann jeder nur selbst erfahren und erspüren. Loslassen macht glücklich – ja, das kann ich bestätigen.

Natürlich interessierten mich die Verbindungen und Gemeinsamkeiten der beiden Kampfkünste. Die Kraftquelle der Mitte, der Hüfte, freier Gelenke und Muskelketten ist mir aus dem Wing Chun vertraut. Seinen eigenen Körper, den Körper des Partners, die gemeinsame Energieverbindung zu fühlen: auch das wird im Wing Chun vermittelt und geübt. Aus heutiger Sicht halte ich die Übungsbausteine des Tai Chi Trainings jedoch für das geeignetere Hilfsmittel auf diesem Weg. Zu Beginn das feine Erspüren und Fühlen in friedvoller Atmosphäre, Strukturen energetisieren. lebendig machen, was sich starr und verängstigt nach Freiheit sehnt, das ist ein lohnenswertes Trainingsziel. Mein Verständnis von einem sich frei bewegenden Körper hat sich im Kern verändert. Die Bewegungsmuster, Körperhaltung und Wahrnehmung des modernen Menschen sind in aller Regel unlebendig und eingeschränkt. Auch im Kampf neigt der Körper schnell zu festen und angespannten Strukturen. Diese Muster im Wing Chun Training zu verändern halte ich für wesentlich schwieriger, als mit den Möglichkeiten des Tai Chi. Ist der Körper jedoch gelöst und natürliche Schwingungsmuster aktiv, kann auch das Wing Chun Training die im Kern in ihm angelegte Qualität wieder entfalten.
Auf die Frage “Welchen Einfluss übt das jetzt einjährige Tai Chi Training auf mein Wing Chun aus?”, kann ich folgendes sagen:

  • Das „Erden” von Kratfteinflüssen auf meinen Körper hat sich verbessert und führt zu einer sicheren Verbindung mit dem Boden.
  • Die Strukturen insbesondere der Körpermitte sind freier geworden und führen zu einem besseren Kräftefluss im Kampf.
  • Das Vertrauen in entspannte Ying-Kräfte hat sich verändert. Die Yang-Lastigkeit des Geschehens nimmt ab. Das führt zu flexibleren und fließenderen Bewegungsmustern.
  • Die Wahrnehmungsfähigkeit der Bewegung, des Energieflusses hat sich verbessert und führt zu der Möglichkeit einer intensiveren Eigenkorrektur.

Ich danke meinem Lehrer Daniel Grolle und den mit mir Übenden für diese wertvolle Erfahrung.

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