Daniel Grolle
Bei Daniel Grolle zu lernen bedeutet, sich selbst zu bereisen.
Spielen, forschen, genießen, vertiefen.
Eine Atmosphäre von Vertrauen und Staunen.
Lebenslauf aus dem Tai Chi-Buch
Daniel Grolle
www.taichi-spielen.de
Ich wurde 1963 in Gießen geboren. Mein Vater, ein Intellektueller und überzeugter Kopf-Mensch, lebt nach dem Motto „No sports“, was er ein einziges Mal bei einem Fußballspiel missachtete. Prompt brach er sich einen Fußknöchel. Mir selber war Schulsport ein Graus. Ich philosophierte gerne und ging, ohne dafür allerdings meine Füße zu benutzen, geordneten Leibesübungen aus dem Weg. Das Philosophieren führte mich in geistige Abgründe, vor deren Sog ich mich, ohne die Zusammenhänge damals zu ahnen, durch begeistertes Fahrrad fahren in Balance hielt. Ich suchte extreme körperliche und geistige Erlebnisse allein in der Wüste und im Urwald Brasiliens, die ich nur durch Glück und einen treuen und mich zugleich liebevoll begrenzenden Körper überlebt habe.
Tai Chi habe ich ausschließlich aus Begeisterung für meine Lehrerin Christel Proksch begonnen. Die damals noch sehr fremden Bewegungsmuster waren mir weder leicht erlernbar, noch waren sie mir sehr sympathisch. Ich erinnere mich daran wie wir in den Gruppen versuchten den Begriff „Entspannung“ zu verstehen.
Als junger Mann habe ich als Schriftsteller, Filmemacher und Abenteurer gelebt. Die Tai Chi-Form habe ich mit der allgemein weit verbreiteten Nachlässigkeit sehr langsam und fast ohne zu üben gelernt.
Eine Tai Chi-Schwester von mir, Alena Maria Schneider, die sehr früh schon mit dem Unterrichten begonnen hatte, wurde krank und bat mich, ihre Tai Chi-Klassen für sie zu führen. Obwohl ich mich dazu überhaupt nicht in der Lage fühlte, übernahm ich ihren Unterricht, um ihr damit für die Zukunft die Lebensgrundlage zu sichern. Ich wusste damals weniger vom Tai Chi als meine heutigen Schüler nach einem halben Jahr. Aber die deutsche Tai Chi-Welt war zu der Zeit noch jung und kaum einer der wenigen Unterrichtenden hatte sehr viel mehr Ahnung.
Die Abenteurerei, das Schreiben und Filmen verließen mich, während sich zugleich die Tai Chi-Schüler bei mir einfanden. In meinen schlimmen Jahren war mir der Tai Chi-Unterricht oft der verlässlichste Halt im Leben. So hat das Tai Chi mich zum Lehrer gemacht, obwohl mir jede Form von Schule ein Graus war. Im Besonderen das Push hand, die Partnerübungen und das dadurch reifende, eigenständige Verstehen von Energieflüssen im Körper, wurden mir eine große Leidenschaft.
Mit meinem Tai Chi-Bruder Wilhelm Mertens habe ich über die Jahre versucht aus den klassischen Texten des Tai Chi, dem Dao De Jing und ein paar vagen Übungsanleitungen den geheimen, inneren Weg des Tai Chi als Kampfkunst zu ergründen. Uns beide interessierte nicht eine dramatische Außenwirkung, sondern eine fühlbare Wirklichkeit im Inneren. Wir begleiten einander bis heute auf diesem Weg.
Mir hat sich mit diesem Üben das Qi Gong erschlossen, die Meditation, die Begegnung mit dem Gegenüber aber auch die Tai Chi-Form als Erlebnis- und Wachstumsraum. Tai Chi ist mir ebenso eine spirituelle Übung geworden wie eine Alltagsbereicherung: Die Schönheit der Bewegung beim Tassen Waschen, das Gegenüber eines Baumes, die ganz persönlich erlebte Begegnung mit Mutter Erde, die mich trägt.
Meistens halte ich diese Begeisterung zurück, um den Schülern oder erst recht den Nicht-Spielern keinen Stress damit zu machen. Zugleich lerne ich aber auch, Freude daran zu haben, wenn meine Freude Früchte trägt, wenn Schüler ihre Lasten ablegen und unter ihren Panzerungen mit kindlicher Beweglichkeit und Offenheit hervorkommen. Von Krankheiten Verhärmte oder vom Kampf Verhärtete, Verschlossene und Verängstigte, aber natürlich auch die einfach nur Neugierigen lernen, den Fuß auf die Erde zu setzen und da zu sein. Schon das Heben eines Armes kann von so beglückender Lebendigkeit sein. Tai Chi, liebevoll angewandt, kann glücklich machen. Einen Teil dieses Weges hoffe ich, hier von Gefühltem in Geschriebenes übersetzt zu haben, damit du es wieder ins Fühlen übertragen kannst.
Dank an meine Tai Chi-Lehrer
Daniel Grolle
www.taichi-spielen.de
Ich möchte all meinen vielen Lehrern danken, die mich auf meinen Tai Chi-Weg geführt haben und mich dort immer noch begleiten.
Zunächst einen Dank an meine Großtante Christel Proksch, durch die ich das Tai Chi Chuan kennen und lieben gelernt habe. Einen Dank auch an meinen gestrengen Lehrer Ben Lo, der mir ein guter Lehrer war, ohne dass ich ihm ein wirklich guter Schüler war. Einen Dank auch an die vielen anderen Tai Chi-Meister und –lehrer, von denen ich bei jedem etwas für meine persönliche Tai Chi-Würzmischung lernen konnte. Athur Goodrich – der Erstaunliche, Lanci Williams – der Knochenschmelzer, Michael Hekshaw – der Einbeinpusher, Sui Jim Bo – der Ästhet, William C.C. Chen – der Spielratz, B.B.Chen – der Chinesische, Patrik Kelly – der Didakt, Peter Ralston – der Gefährliche, Hartmut Riedel – der Kieler, Dr. Tao – der Weiche, Epi van de Pol – der Erfinderische, Rob Völke – der Stille, Aarvo Tucker – der Freundliche, Wee Kee Jin – der Fleißige, Franz Redl – der Tänzer, Wang Nien Nien – der Meister, Chris Luth – der Kalifornier, Al Huang – der Wonneproppen, Frieder Anders – der Authentische, Linda Case-Broda – die Natürliche, Serge Dreyer – der Verschwägerte, Lauren Smith – der Pusher und viele andere noch, deren Namen ich jetzt nicht präsent habe, ohne aber ihr Tai Chi-Erbe vergessen zu haben.
Dankbar bin ich auch für die vielen Bücher und Videos, die mir Einsichten ermöglichen, im Besonderen dabei die vielen Übersetzungen des Dao De Jing.
Einen Dank an die Organisatoren von Tai Chi-Workshops und -Treffen, von denen ich als Lernender wie als Lehrender so großen Gewinn habe.
Einen Dank auch an die vielen Lehrmeister aus der Psychologie, der Körperarbeit, dem Tanz, der Massage und Meditation, an die Heiler, Spinner und Gurus, denen ich mit offenem Herzen begegnen durfte.
Einen Dank auch an meine Tai Chi-Schwestern und -Brüder, die gemeinsam mit mir durch die Jahre gehen, im Besonderen dabei einen Dank an Wilhelm Mertens, mit dem ich mich jahrelang wöchentlich traf, um zu üben und um über das alles zu sprechen.
Einen Dank an die vielen Schüler, die all meine wechselnden Begeisterungen, meine glücklichen und weniger glücklichen Tai Chi-Phasen mit getragen oder auch mit erzeugt haben. Ohne meine Schüler wäre mein Tai Chi quan wie die Schönheit einer
Blume ohne die Bienen.
Einen Dank auch an die bewundernden oder verständnislosen Passanten im Park, auch an die beiden alten Damen, die lange stehen blieben, bis die eine schließlich zur anderen mit einem Stoßseufzer meinte: „Und nun stellen Sie sich vor `swär
Ihrer.“
Einen Dank auch an meine Kinder, die mich – gelegentlich – neben dem Sandkasten meine Form laufen ließen und die sich später zu Zwecken der realistischen Schulhof-Selbstverteidigung auf den umliegenden Sommerwiesen in Wurf- und Lachtechniken einweisen ließen.
Und schließlich einen Dank an meine Eltern, die mir jahrelang geduldig helfen wollten, zu einer richtigen Ausbildung zu kommen und die selbst, ohne je einen Tai Chi-Schritt gewagt zu haben, trotzdem für mich ein Vorbild an Gesundheit und Lebensfreude sind.
Lebenslauf
aus dem Tai Chi Buch
Daniels Lehrer
aus dem Tai Chi Buch
Lebenslauf
aus dem Tai Chi Buch
Daniels Lehrer
aus dem Tai Chi Buch
1980 begann Daniel den Tai Chi Weg bei seiner Tante Christel Proksch.
Als Jugendlicher fuhr er allein auf einem selbstgebauten Floß einen Wüstenfluss hinunter. Schließlich lebte er in einem tiefen Canyon zusammen mit einem Berglöwen.
Später nahm Daniel an einer Filmexpedition mit Rüdiger Nehberg teil. Die halbjährige Reise führte zu den Yamomami, den letzten Indianern, die damals noch, unberührt von unserer Zivilisation, im Urwald am Oberlauf des Rio Negro lebten. Dort aß Daniel mit den Indianern zusammen die Asche und damit den Geist ihrer Toten.
Als Kurzgeschichtenautor schrieb er Bücher u. a. für den Luchterhand Verlag
und erhielt mehrere Literaturpreise.
Er war einer der Ersten, die nach dem “Eisernen Vorhang” den heiligen Tempel auf dem U Dan Shan in den Wudang-Bergen bereiste, auf dem der Legende nach das Tai Chi entstanden sein soll.
Daniel beteiligte sich als Autor an einem Buch über die Pionierinnen der Körpertherapie und traf die alten großen Damen, um von ihnen zu lernen. Er lernte bei vielen der großen Tai Chi Meister unserer Zeit und unterrichtet heute die Kurzform aus dem Yang Stil nach Cheng Man Ching.
Er lernte ebenso in den Bereichen Theater, Gesang, Tanz, Kunst, Medizin, Psychologie, Tantra, Coaching und Meditation.
Daniel initiierte und leitete die ersten Jahre die “Bundesvereinigung für Tai Chi und Qigong e.V.“, den Interessenverband der Tai Chi Übenden aus Deutschland. (Link zur Geschichte des BVTQ.)
Er gewann mehrere Tai Chi Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen.
In dem Buch “Tai Chi spielen” hat Daniel die Tai Chi Form nach Cheng Man Ching klar und verständlich gegliedert dargestellt. Er hat 7 Jahre an diesem Buch geforscht und geschrieben und viele Tai Chi Fragen mit wissenschaftlicher Klarheit beantwortet.
All das Erfahrene mündet in eine liebevolle Unterrichts-Atmosphäre, in der es möglich ist, einfach Du selbst zu sein.
Ein Motto?
“zu Frieden werden”
Daniel
Tai Chi spielen
- das Buch
300 Seiten, 1500 Graphiken und Fotos, mit QR Codes zu über 200 begleitenden Übungsfilmen
Ein Schatz an Anregungen und Lernwegen zur Cheng Man Ching Form
Ästhetisch und angenehm zugänglich für den Anfänger.
Ein tiefgründiges Nachschlagwerk für Fortgeschrittene.
In dem Buch werden alle Bewegungen der Tai Chi-Form in ihre Grundelemente „Schritt setzen”, „Gewicht verlagern” und „Drehung” zerlegt.
So hat etwa die „Peitsche” zehn und der „Kranich” drei solcher Grundelemente. Zu jedem dieser Grundelemente gibt es ein farbiges Bewegungsfoto, auf dem durch Doppelbelichtung der Ablauf dieser Veränderung sehr gut zu erkennen ist. Dazu findest Du ein Foto aus der Perspektive des Lernenden auf seinen Lehrer, das Dir das Nachmachen der Bewegung erleichtert.
In einer abgesetzten Farbe kann der interessierte Leser dann eine detaillierte Beschreibung der Arm- und Bein-Bewegungen finden. Nochmals farblich getrennt sind auch die häufig gemachten Fehler nachzulesen und wiederum in eigenen Textblöcken Kommentare zu Gesundheit, Kampfkunst oder Philosophie und Übungen, die den Inhalt dieser Choreographiestelle verständlich machen. Begleitet wird das Ganze von mehr als 200 Übungsfilmen. Im Buch befindet sich dann ein QR Code. Mit dem Handy kannst Du so zu jeder Stelle die richtigen Filme abrufen.
Zusammengenommen bietet dieses Buch einen Schatz an Wissen zu der Cheng Man Qing Form, der sowohl dem Anfänger einen ästhetischen und leicht verständlichen Einstieg ermöglicht, als auch dem Fortgeschrittenen oder Lehrer eine Wissenstiefe vermittelt, wie sie in Buchform bislang nicht zu haben war.
Daniel Grolles Lehrer
Christel Proksch
Ben Lo
Der direkteste, engste, treueste, älteste Schüler des sagenhaften Chen Man Ching.
Texte von Daniel
Weitere Texte, Zeitschriftenartikel und Gedichte von Daniel findest Du unter “Veröffentlichungen” auf dieser Seite.