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Was ist die Tai Chi Form
Die Tai Chi Form kannst Du Dir als eine Art getanztes Körpergedicht vorstellen. Es ist eine auswendig gelernte Abfolge von Bewegungen. Die einzelnen Bewegungen werden “Bilder” genannt.
Die Formen werden üblicherweise nach der Anzahl ihrer Bilder und nach der Familie oder Tradition benannt. Z. B.: die 37er Form aus dem Yang Stil nach Cheng Man Ching. (Yang hat in diesem Zusammenhang nichts mit Yin und Yang, sondern mit dem Familiennamen Yang zu tun)
Tai Chi wurde in Familien weitergegeben. Diese Familien benannten ihren Stil nach ihrem Familiennamen. Z. B. Familie Yang: Yang Stil.
Jeder Stil hat Handfomen, also Bewegungsabläufe ohne Waffen. Es gibt kurze und lange Handformen, außerdem Waffenformen, Partnerformen und möglicherweise Qi Gong Formen.
Die Handformen der verschiedenen Stile haben aber immer dieselben “Bilder”. So haben z. B. eine Handform aus dem Chen Stil und eine Handform aus dem Yang Stil beide das Bild des “Kranich”.
Diese Bilder unterscheiden sich so, als ob ein Expressionist und ein Impressionist einen Baum malen. In beiden Fällen erkennt man den Baum, man erkennt aber auch die unterschiedliche Geisteshaltung der Maler hinter den Bildern.
Jedes “Bild” aus der Tai Chi Form wiederum enthält eine oder mehrere “Anwendungen”.
Eine “Anwendung” ist eine bestimmte, kampftechnische “Antwort” auf einen möglichen Angriff. Typischerweise ist beim Tai Chi diese “Antwort” eher eine Lösungsmöglichkeit und ergebnisoffen. Konkret kann das z. B. bedeuten: Wenn der Angriff mit großer Kraft aber wenig Klarheit ausgeführt wird, lass ihn einfach ins Leere laufen. Die “Anwendung” in dem entsprechenden “Bild” der Form gibt Dir dann eine Idee wie Du eine solche angreifende Kraft ins Leere laufen lassen kannst.
In den Bildern der Form werden jedoch nicht nur Anwendungen geübt, sondern auch Tai Chi Prinzipien oder Tai Chi Geheimnisse. Diese Prinzipien finden sich, sobald sie verinnerlicht sind, überall in der Tai Chi Form und auch im Lebensalltag wieder.